Karies vorbeugen

Allgemeine Informationen

Karies wird am häufigsten neben einer mangelhaften Mundhygiene durch falsche Ernährung (Essgewohnheiten) verursacht. Durch die häufige Einnahme zuckerhaltiger Speisen am Tag und zu viele Zwischenmahlzeiten steigt das Kariesrisiko. Der Zucker selbst schädigt die Zähne nicht, sondern wird von den eigenen Mundbakterien aufgenommen. Dabei scheiden diese Bakterien unter anderem Milchsäure aus. Diese Säure greift den Zahnschmelz an und verursacht schließlich Karies. Deshalb ist es wichtig seinem Körper, Zähne und Zahnfleisch durch zahnbewusste Ernährung gesund zu halten.
Merksatz: Soweit wie möglich auf zuckerhaltige Speisen und Getränke verzichten. Bis zu 3–4 Mahlzeiten pro Tag zu sich nehmen, anstatt viele kleine kohlenhydrathreiche Zwischenmahlzeiten und Getränke.

Wer auf Zwischenmahlzeiten nicht verzichten möchte, sollte anschließend:

  • seine Zähne putzen
  • nach säurehaltigen oder zuckerhaltigen Speisen, Getränken 45 Minuten mit dem Putzen warten, dafür aber gleich ein Kaugummi ohne Zucker mit Xylit kauen
  • Bonbon ohne Zucker mit Xylit lutschen
  • fluoridhaltige Mundspüllösung mit Aminfluorid spülen

Das Rauchen
Schädlich für den Körper und Zahnfleisch ist aber auch das Rauchen und alkoholische Getränke. Rauchen begünstigt die Entstehung einer Zahnfleischentzündung = Parodontitis.
Das Parodontitisrisiko bei Rauchern, die schon in der Jugend mit dem Rauchen angefangen haben ist im Vergleich zu Nichtrauchern, um das Dreifache erhöht.

Die Flüssigkeitszufuhr
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von 1,5–2 Liter am Tag ist wichtig. Dabei sollte es sich hauptsächlich um Wasser und Fruchtschorlen handeln. Reiner Saft, Milch, Kaffee, Tee oder gar Alkohol zählt nicht wirklich zu der angegebenen Flüssigkeitszufuhr am Tag. Wer lange etwas von seinen Zähnen haben möchte, bis ins hohe Alter,
sollte folgendes beachten:

  • regelmäßig seine Zähne putzen
  • eine tägliche Zahnzwischenraumpflege
  • die Zahnbürste alle 4 Wochen erneuern
  • 2 x im Jahr zum Zahnarzt zur Kontrolluntersuchung
  • 2–4 x im Jahr zur professionellen Zahnreinigung beim Zahnarzt
  • eine ausgewogene Ernährung
  • nicht rauchen
  • wenig Alkohol

Das Fluorid

Zur Kariesprophylaxe werden Fluoride eingesetzt. Fluoride fördern die Schmelzhärtung und schützen so die Zähne vor Säuren.

Das PPM
PPM heiß: „Parts per million“, 1/100.000 Teil eines Ganzen. Im Trinkwasser ist eine natürliche sehr geringe Menge Fluorid von etwa 0,1 ppm F enthalten. Das Meerwasser enthält 1,2 – 1,4 ppm F. Das Fluorid findet man auch in Lebensmitteln und wird in mg F/kg gerechnet.
Zum Beispiel: in Gewürzen 1,56 / im Fleisch 0,18/ im Tee 1,2 / in Minisalami 1,0. Im Speichel ist ein Fluoridanteil von 0,05 ppm F vorhanden. Fluorid ist ein natürlicher Bestandteil des pflanzlichen und tierischen und damit auch des menschlichen Nahrungskreislaufs.

Das Kochsalz
Durch das Kochen mit fluoridhaltigem Speisesalz gelangt das Fluorid bei der Nahrungsaufnahme direkt an die Zähne. Dadurch ist eine lokale Fluoridierung in der Mundhöhle in niedriger Konzentration gegeben. Eine Konzentration von 0,1 ppm kann kariesprophylaktisch wirksam sein. Diese Konzentration wird für einen Moment im Speichel erreicht, wenn ein Verzehr von Speisen mit fluoridiertem Speisesalz mit 250 ppm Fluoridanteil zubereitet wird.

Eine häusliche Aufnahme von Fluoriden kann durch

  • das Trinkwasser
  • das Speisesalz
  • das Elmex Gelee
  • die Mundspüllösung
  • die Zahnpasta

erfolgen.

Fluoretten
Bis zum 6 Monat bekommt das Kind Fluoretten 500, zur Unterstützung des Knochenaufbaus und der Zähne.

Das Salz
Zu dieser Zeit beim Kochen Speisesalz ohne Fluoridzusatz verwenden. Ab dem 6. Monat kann zum Kochen Speisesalz mit Fluorid verwendet werden.

Ab dem ersten Zahn
Ab dem ersten Milchzahn bis zum zweiten Lebensjahr ist eine fluoridhaltige Kinderzahnpasta mit 500ppm F Aminfluorid zum Putzen der Zähne ratsam. Wer Bedenken hat, kann die Zähne nur abends mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta putzen. Diese Zahnpasta sollte von der Firma Gaba sein.

Ab 2 Jahren
Ab dem zweiten bis sechstem Lebensjahr morgens und abends die Zähne mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpasta putzen. Am besten ist die Kinderzahnpasta von Elmex mit Aminfluorid. Sollte diese geschmacklich nicht bei Ihrem Kind ankommen, kann morgens eine andere Kinderzahnpasta genommen werden. Die Kinderzahnpasta hat einen milderen Geschmack. Sie sollte allerdings nicht zu süß sein, da sie sonst zum Naschen und Herunterschlucken verleitet. Zahnpasta mit Frucht- oder Bonbongeschmack ist nicht ratsam.

Ab 6 Jahren
Ab dem 6. Lebensjahr muss umgestellt werden auf eine Zahnpasta mit einem Aminfluoridgehalt von 1200–1500 ppm F. Außerdem ist es ratsam einmal in der Woche, nach dem Putzen der Zähne das hochdosierte fluoridhaltige Elmex Gelee auf den Zähnen zu verteilen und für 2–3 Minuten einwirken zu lassen. Danach den Mund nur kurz ausspülen oder nur ausspucken.

Das Aminfluorid

Durch das Putzen mit aminfluoridhaltiger Zahnpasta kann das Fluorid besser vom Zahn aufgenommen werden. Deshalb bitte abends die Zähne mit einer aminfluoridhaltiger Zahnpasta putzen. Das Fluorid verteilt sich schnell auf der Zahnoberfläche und bildet eine feste Deckschicht aus Calciumfluorid. Diese Deckschicht wirkt als Fluoriddepot bis zu 6 Stunden nach dem Zähneputzen und schützt somit den Zahn. Das Aminfluorid verfügt außerdem über eine antibakterielle Wirkung. Das Aminfluorid besitzt einen niedrigen pH-Wert, dadurch wird die Kalziumfluoridschicht besser gebildet.

Die Zahnpasta

Eine Fluoridaufnahme durch Zahnpasten ist bei vollständigem Ausspülen bedeutungslos. Eine bessere Aufnahme des Fluorids bekommt man, wenn die Zahnpasta nach dem Putzen für 30 Sekunden im Mund belassen und danach erst gründlich ausgespült wird. Zur Demineralisation und Remineralisation der Zahnhartsubstanz braucht der Zahn Fluoride. Das Fluorid hat die Fähigkeit, eine Kalziumfluorid-Deckschicht zu bilden. Aus der Zahnhartsubstanz werden durch das Putzen Kalziumionen freigestellt. Diese Kalziumionen können nur bei einem niedrigen pH-Wert herausgelöst werden. Durch das Natriumfluorid in der Zahnpasta kommt es kaum zur Bildung einer solchen Schicht. Die beste Kalziumfluorid-Deckschicht bildet sich bei der Verwendung von Aminfluorid.

Die Mundspüllösung

In einigen Mundspüllösungen sind auch Fluoride enthalten. Die Mundspüllösung ist eine sinnvolle Ergänzung zur täglichen Zahnpflege oder bei empfindlichen Zähnen. Die Mundspüllösung mit Aminfluorid ist in den Produkten von der Firma Gaba Elmex zu finden. Allerdings sollten Sie wissen, wenn Sie die Mundspüllösung Meridol nehmen, kann diese eine bräunliche Zahnverfärbung hervorrufen. Das Zinnfluorid verursacht diesen Nebeneffekt.

Gerne beraten wir Sie in unserer Praxis persönlich. Vereinbaren Sie einfach einen Termin mit uns.