Wissenswertes rund um Ihre Zähne

8 Basisfakten

Kann ich Karies verhindern?

Ja, bei einer disziplinierten Mundhygiene kann ich Karies verhindern oder zumindest minimieren. Dazu gehört eine richtige Zahnputztechnik, fluoridhaltige Zahnpasta sowie die tägliche Zwischenraumpflege. Die Zwischenräume machen 30% der Zahnfläche aus. Außerdem ist es erforderlich eine regelmäßige Zahnreinigung beim Zahnarzt durchführen zu lassen, um auch die restlichen Schlupfwinkel reinigen zu lassen. Der Zahn hat fünf Flächen die täglich gereinigt werden möchten.

Muss ich wirklich 3 x täglich 3 Minuten lang die Zähne putzen?

Nein, weder die Dauer noch die Häufigkeit zählt. Wichtig ist das „wie“ die Technik und mit System putzen. Rundum saubere Zähne zu haben und zu erreichen bedeutet:
Mindestens einmal richtig gründlich mit System putzen, als 2–3 x täglich nur husch husch.

Eine tägliche Fluoridzufuhr durch Zahnpasta oder Gel ist ein Schutz gegen Karies?

Nein, das Fluorid kann nur den Zahn widerstandfähiger machen und ihn vor Säureangriffen schützen. Durch die Zufuhr von Fluorid kommt es bei einer schlechten Mundhygiene später als sonst zu einer Karies. Fazit: Ein sauberer Zahn kann nicht erkranken

Sind Fluoride schädlich?

Nein, Fluorid ist ein natürlicher Bestandteil. Es ist zu finden im Trinkwasser, Speisesalz, Fleisch, Fisch, Tee und Speisesalz. Sogar in unserem Speichel ist eine kleine Menge Fluorid vorhanden. Aber auch durch Zahnpasta und Mundspüllösungen können wir Fluorid aufnehmen. Dieses Fluorid macht unsere Zähne widerstandfähiger und unempfindlicher gegen kalt, heiß und süß.

Eine Zahnbürste mit Schwingkopf ist empfehlenswert?

Nein, diese Zahnbürsten haben meistens einen zu großen Kopf und verfügen über harte Borsten. Die Federung im Griff mindert den Druck an der falschen Stelle, dadurch bleiben einige Stellen ungeputzt. Eine Abfederung ist ein „Muss“ für die Borsten und nicht für den Griff! Lieber eine Zahnbürste mit einem kleinem Bürstenkopf und mittelharten bis weichen Borsten verwenden.

Schlechte Zähne sind vererbbar?

Nein, auch bei einer genetischen Zahnschwäche ist jeder selber für seine Mundhygiene zuständig. Außerdem spielt die Speichelfließrate und die Zusammensetzung des Speichels eine große Rolle. Wer eine tägliche gute Mundhygiene und eine richtige Ernährung betreibt, hat auch gute Chancen gesunde Zähne zu behalten. Kein anderer ist dafür verantwortlich zu machen.

Mundgeruch kommt vom Magen?

Nein, unangenehmer Mundgeruch kommt durch mangelnde Mundhygiene. Speisereste die sich in den Zwischenräumen und auf der Zunge festgesetzt haben fangen an sich zu zersetzen.
Die Bakterien erledigen ihre Aufgabe und bringen die Speise zum Verwesen.
Es ist erforderlich, um einen gesunden angenehmen Atem zu haben, eine tägliche Zwischenraumpflege zu betreiben. Mit Hilfe von Zahnseide oder Zwischenraumbürsten.
Außerdem ist es erforderlich eine regelmäßige Zahnreinigung beim Zahnarzt durchführen zu lassen.
Mundspüllösungen können auch nicht den Mundgeruch beseitigen, sie geben nur für einen sehr kurzen Moment das Gefühl von Frische, die Ursache können sie aber nicht beseitigen.

Kann ich die krankmachenden Bakterien in meiner Mundhöhle zerstören?

Nein, 250 Arten von Bakterien leben in der Mundhöhle die unschädlich sind und für die Mundflora wichtig sind. Es kommen aber weitere Bakterien dazu die schädlich für meine Mundgesundheit sind. Diese krankmachenden Bakterien können nur vom Zahnarzt und der Prophylaxeassistentin vernichtet oder verringert werden. Eine regelmäßige Zahnreinigung ist deshalb für jedermann wichtig und unumgänglich.

Die Grundlagen gesunder Zähne

Warum ist es wichtig gesunde Zähne zu haben?

  1. Zum Kauen
  2. Zum Sprechen
  3. Damit wir gut aussehen und gerne Lachen
  4. Für den gesamten Körper

Womit sollte ich mir die Zähne putzen und pflegen?

  1. Mit einer altersgerechten Handzahnbürste
  2. Mit einer elektrischen Zahnbürste
  3. Mit fluoridhaltiger Zahnpasta
  4. Mit Elmex Gelee (1x in der Woche auftragen)
  5. Mit Zahnseide oder Zahnseidehalter

Wie sollte ich meine Zähne putzen?

  1. Mit der KAI Technik (bis 11 Jahren):
    Zuerst die Kaufläche, dann die Außenflächen, dann die Innenseiten in kreisenden Bewegungen

  2. Mit der Bass Technik (ab 11 Jahren):
    Die Außenflächen/Innenflächen mit einem leichten Rütteln auswischen, vom Zahnfleisch zum Zahn hin auswischen

Wie oft und wie lange sollte ich meine Zähne putzen?

  1. Mindestens 2x am Tag nach dem Essen die Zähne putzen
  2. Jeden Zahn für 7 sec. putzen oder die Zahnputzuhr einstellen. Nach saurem oder süßen Essen/Trinken 45 Minuten mit dem Putzen warten.

Wer sollte meine Zähne putzen?

Ab dem 2. Lebensjahr putze ich meine Zähne morgens und abends selbst!
Bis zu meinem 9. Lebensjahr putzen meine Eltern oder Großeltern meine Zähne immer nach.
2x im Jahr gehe ich zum Zahnarzt zur Kinderprophylaxe, dort werden meine Zähne professionell gereinigt

Wodurch können meine Zähne gesund bleiben?

  1. Jeden Tag muss ich meine Zähne 2x putzen, mit Zahnpasta
  2. Durch gesunde Ernährung, wie frisches Ost, rohes Gemüse und Vollkornbrot
  3. Nur Süßigkeiten essen, auf deren Verpackung das Zahnmännchen abgebildet ist

Wodurch können meine Zähne krank werden?

  1. Ich darf nicht so viele Süßigkeiten auf den Tag verteilt essen. Es ist besser, nur einmal am Tag Süßigkeiten zu naschen und dann nicht mehr, z.B. einmal nach dem Mittagessen.
  2. Durch den Fruchtzucker in den Säften können meine Zähne krank werden, deshalb nur Wasser trinken oder den Saft mit Wasser mischen (Schorle)
  3. Durch klebrige Nahrung können meine Zähne Karies bekommen (Pommes Frites, Weißbrot, Chips)
  4. Durch saure Getränkes werden die Zähne angegriffen (Energiedrinks, Eistee)

Welche Lebensmittel sind schädlich für meine Zähne?

  1. Eistee, Cola, Fanta, Sprite, Energiedrinks
  2. Reine Fruchtsäfte
  3. Pommes Frites, Weißbrot, Chips
  4. Süßigkeiten wie Lutscher, Bonbons, Schokoriegel, Schokolade

Welche Lebensmittel sind gesund für meine Zähne?

  1. Frische Äpfel, Birnen, Mohrrüben, Paprika, Gurke, Tomaten
  2. Vollkornbrot
  3. Fisch und Fleisch
  4. Milch, Käse, Joghurt
  5. Salat
Rund um Karies

Die Bakterien im Mund ernähren sich von Zucker und verwandeln diesen in Säuren um. Diese Säure ätzt kleine Vertiefungen in die Zähne. Durch diese winzigen Löcher können Bakterien eindringen, die Karies verursachen.

Karies ist eine Krankheit die auch ansteckend ist!

Karies bekommt man nicht nur durch falsche Ernährung oder durch mangelndes Zähneputzen. Karies wird auch von Mensch zu Mensch übertragen. Das fängt schon im Babyalter an. In der Regel ist es die Mutter, die den Löffel beim Füttern ableckt oder den Schnuller mit ihrer Spucke reinigt. Später wird Karies häufig durch Küssen übertragen.

Fazit: Durch den Speichel im Mund, in welchem sich die Kariesbakterien befinden, werden die Bakterien von Mensch zu Mensch übertragen.

Daher ist es gut, den Mund und die Zähne regelmäßig zu pflegen!

Die Parodontitis

Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnbettes mit Abbau des Zahnhalteapparates. Sie ist zu erkennen, wenn das Zahnfleisch

  • dunkelrot aussieht
  • geschwollen ist
  • leicht blutet
  • schmerzempfindlich ist

und außerdem

  • Taschentiefen aufweist
  • ggf. Mundgeruch besteht

Ein Zahnfleisch mit diesen Symptomen muss ernst genommen werden. Wenn nicht, dann kann es im schlimmsten Fall zum Zahnverlust führen. Die Bakterien dringen in die Zahnfleischtaschen ein und verursachen die oben genannten Symptome mit Knochenabbau. Die Bakterien können außerdem über die Blutbahn in andere Körperregionen vordringen und dort ernsthafte Krankheiten hervorrufen (Herzerkrankung, Gefäßverkalkung und Frühgeburten). Der Auslöser für die Parodontitis ist meistens die falsche und nicht ausreichende Mundhygiene von zu Hause aus. Um eine weitere Ursache für eine Parodontitis auszuschließen, ist es sinnvoll, dass sich die Partnerin oder der Partner einer prophylaktischen Untersuchung beim Zahnarzt unterzieht. Aggressive Bakterien können durch Küssen übertragen werden.

Parodontitis ist eine Krankheit die ansteckend ist! Sie müssen unbedingt Ihren Zahnarzt aufsuchen. Dieser kann Ihnen helfen und der Ursache entgegenwirken. Eine rechtzeitige Behandlung beugt effektiv vor.

Außerdem ist das Rauchen für den Körper und das Zahnfleisch schädlich und begünstigt die Entstehung einer Zahnfleischentzündung = Parodontitis. Das Parodontitisrisiko bei Rauchern, die schon in der Jugend mit dem Rauchen angefangen haben, ist im Vergleich zu Nichtrauchern, um das Dreifache erhöht.

Behandlung bei Parodontitis

Stellt der Zahnarzt bei Ihnen eine Parodontitis (Zahnfleischentzündung) fest, muss diese behandelt werden.

Der Ablauf
Zuerst findet, je nach Behandlungsbedarf, eine oder mehrere Zahnreinigungen statt. Diese wird von einer speziell ausgebildeten Prophylaxeassistentin durchgeführt. Durch die Vorbehandlungen wird der oberflächige Zahnstein entfernt und die Bakterienanzahl vermindert. Die Entzündung geht leicht zurück. Im Anschluss der Zahnreinigung wird Ihnen eine Instruktion und Demonstration zur häuslichen Mundpflege gegeben. In den darauffolgenden Wochen reinigt der Zahnarzt mit Hilfe von Ultraschall und manuellen Instrumenten die Zähne und die erreichbaren Zahnwurzeloberflächen.

Die Zahnfleischbehandlung ist die Basis für eine optimale Mundflora, das nötige Fundament für die eigenen Zähne und für den eventuellen Zahnersatz.

Die Nachsorge (Erhaltungstherapie)
Um einen langfristigen Erfolg zu erzielen und wieder ein gesundes Zahnfleisch zu erhalten ist Ihre Mitarbeit sehr wichtig. Wir, als Zahnarztteam, können Sie dabei unterstützen mit einer regelmäßigen Zahnreinigung sowie mit Tipps und Tricks zur richtigen häuslichen Mundhygiene geben. Je nach Ausmaß der Erkrankung ist eine Zahnreinigung im Abstand von 3–6 Monaten notwendig.
Bei Vernachlässigung oder Nichtbeachtung dieser Recall-Nachsorge besteht die Gefahr einer immer wiederkehrenden Parodontitis mit nicht zuletzt, Verlust der Zähne und anschließendem teuren Zahnersatz.

Bei Zahnfleischproblemen (Parodontitis) ist eine Ultraschallzahnbürste zu empfehlen. Sie massiert und reinigt gleichzeitig. Eine falsche Handhabung ist ausgeschlossen.
Die Schwingungen werden bei zu starkem Druck unterbrochen. Eine Reinigung und Ausspülung der Zahnfleischtaschen erfolgt bis zu drei Millimeter unter dem Zahnfleisch. Bei schwer zu erreichenden Zahnflächen sollte zusätzlich ein kleiner Bürstenkopf verwenden werden.

Der Mundgeruch (Halitosis)

Viele glauben, dass der Hauptgrund von Mundgeruch ein Magenproblem ist. Doch die eigentliche Ursache liegt zu 90% an einer mangelnden Mundhygiene. Der übelriechende Atem entsteht als Folge bakterieller Zersetzung von Belägen.

Lokale Ursachen für Mundgeruch sind z.B.:

  • Fehler in der Mundhygiene
  • mangelnde Zungenreinigung
  • schlechter Zahnstatus sprich Karies, Gingivitis, Parodontitis
  • Alkoholgenuss
  • Rauchen
  • trockener Mund

Die Mundspüllösung

Besteht nun der Glaube, eine antibakterielle Mundspüllösung wäre die Lösung, der liegt falsch. Eine Mundspüllösung hat eine psychologische Wirkung, die eigentliche Ursache wird damit nicht behoben, sondern nur für einen kurzen Moment vertuscht.

 

Was können Sie bei Mundgeruch tun?

Suchen Sie als erstes Ihren Zahnarzt auf. Dieser wird bei der Untersuchung herausfinden, welche Ursache bei Ihnen den Mundgeruch auslöst. Zudem ist es ratsam mindestens 2 x im Jahr eine professionelle Zahnreinigung (PZR) durchführen zu lassen. Bei dieser Behandlung erfolgt im Anschluss eine Demonstration sowie Instruktion, wie Sie eine wirkungsvolle häusliche Mundhygiene betreiben können, damit der Mundgeruch verschwindet.

Die Mundhygiene wird ein 2 x tägliches Zähneputzen erfordern, die regelmäßige Anwendung von Zahnseide ggf. der Zahnzwischenraumbürstchen und mit Hilfe eines Zungenschabers die tägliche Reinigung der Zungenoberfläche.

Liegt die Ursache aber an einer bestehenden Parodontitis (Zahnbetterkrankung), wird der Zahnarzt eine Parodontistisbehandlung durchführen müssen.

Die Nachsorge
Um einen langfristigen Erfolg zu erzielen, dass der Mundgeruch nicht wieder kommt ist Ihre Mitarbeit sehr wichtig. Das Zahnarztteam kann Sie dabei unterstützen mit einer regelmäßigen Zahnreinigung sowie mit Tipps und Tricks zur richtigen häuslichen Mundhygiene geben.

Mundgeruch durch trockenen Mund
Der Speichelfluss in unserem Mund sorgt dafür, dass die unangenehmen Stoffe abtransportiert werden. Durch zu wenig Speichel kann dieses nicht erfolgen und es kommt zu einem schlechten Atem. Der Speichelfluss in der Nacht beträgt nur 20 ml, deshalb ist unser Atem am Morgen unangenehm riechend.

Ursachen eines trockenen Mundes sind:

  • Stress
  • Schnarchen
  • bestimmte Medikament
  • Alkoholkonsum
  • chronische Nasennebenhöhlenentzündung
  • Rauchen

 

Das Multitalent der Speichel

Der Speichel spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit von Zähnen, Zahnfleisch und Mundschleimhaut. Der Speichel ist der natürliche Schutz für widerstandsfähige Zähne.

Am Tag werden 0,5 bis 1 Liter Speichel produziert. In der Nachtruhe nur 20ml! Deshalb ist es wichtig vor dem zu Bett gehen die Zähne zu putzen und keine zuckerhaltigen Getränke oder Nahrung mehr zu sich zu nehmen. Der Speichel kann in der Nacht nicht seiner Aufgabe nachkommen und die Zähne vor Säureangriffen schützen. Außerdem bremst das Rauchen den Speichelfluss.

Im Speichel sind folgende Stoffe enthalten:
Eiweißstoffe, Fluoride, Enzyme und mineralische Salze, wie Kalzium + Phosphat

Die Aufgabe des Speichels:
Der Speichel…

  • … hält die Mundschleimhaut und die Zähne feucht
  • … führt den Zähnen ständig wichtige Mineralien und Fluoride zu
  • … erleichtert das Kauen und Schlucken der Nahrung (Enzyme)
  • … fördert die Geschmackswahrnehmung
  • … reinigt die Zähne durch das ständige Umspülen der Zähne
  • … fördert die Wundheilung und schützt vor Infektionen

Die Funktion:

  • das Kalzium und Phosphat dient zur Reparatur einer Karies im aller ersten Anfangsstadium
  • die Fluoride im Speichel machen den Zahn widerstandsfähiger gegen Säureangriffe
  • der Speichel neutralisiert die Säuren im Mund und bringt den pH-Wert wieder ins Gleichgewicht
  • der Speichel spült lockere Speisereste hinfort

Eine hohe Speichelfließrate vermindert die Kariesinfektion und schützt vor Mundgeruch.

Wenn es an der Zahnoberfläche nur gelegentlich zu einem Abfall des pH-Wertes durch zuckerhaltige Nahrung oder Getränke kommt, ist der Speichel in der Lage einen entstehenden kleinen Schaden zu reparieren. An der Zahnoberfläche findet ein ständiger Wechsel zwischen Demineralisierung (auflösen) und Remineralisierung (aufbauen) statt. Der pH-Wert im menschlichen Mund liegt bei 7. Darunter wird er als sauer bezeichnet und kann zu Zahnschädigungen führen. Bei einer ständigen Zuckerzufuhr wird der Speichel sauer, der pH-Wert sinkt unter 7, ein Auflösen des Schmelzes beginnt. Dadurch steigt das Kariesrisiko. Deshalb ist es ratsam, nach einer Mahlzeit ein zuckerfreies Kaugummi für mindestens 10 Minuten zu kauen. Durch das Kauen von Kaugummi wird die Speichelproduktion angeregt. Die Säurebildung im Mund wird schneller abgebaut, so dass der pH-Wert nach 10 Minuten wieder in einem Normalwert ist. Ohne das Kauen von Kaugummi braucht der Speichel 20 Minuten um wieder in einen normalen gesunden Zustand zu gelangen.

Kieferorthopädische Beratung

Interdisziplinär und zeitgleich erfolgreich behandeln

Dass Stress krank machen kann, steht heute außer Frage. Er zählt zum Beispiel zu den wichtigsten Ursachen für die beinahe typischen, schmerzhaften Verspannungen in der Schulternackenmuskulatur. Wer etwa stets mir hochgezogenen Schultern durchs Leben geht, den plagen schnell wiederkehrende Schmerzen ins Kopf-Nacken Bereich. Der Weg zum Orthopäden liegt dann nahe.

Immerhin 80 % aller Erwachsenen bauen Stress auch ab, indem sie nachts unbewusst mit den Zähnen knirschen. Durch das unbewusste, sehr häufig wiederholte Anspannen der mimischem Muskulatur, sei es aus Abwehrreaktion auf psychische Belastungen, Ärger über Alltägliches oder dem natürlichen Bevorzugen einer Gebissseite heim Kauen, resultiert langfristig eine Kiefer- gelenksfehlstellung. Die Folge können dann Schmerzen und Muskelverhärtungen ins Kopf, Nacken- und Kieferbereich sein, die sich sehr oft morgens verstärkt bemerkbar machen. Dagegen gehen Zahnärzte mit einer Schienentherapie vor. Leider kehren in beiden Fällen bereits gelinderte Beschwerden jedoch wieder zurück, der Therapieerfolg bleibt zeitlich begrenzt. In Göttingen kooperieren wir seit längerer Zeit mit den Orthopäden bei der parallelen Behandlung von Kiefergelenksproblemen und Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule. Denn die beiden Erkrankungen hängen oft zusammen. Bei bestimmten Patienten kehrten die Symptome trotz einer zunächst erfolgreichen Schienentherapie wieder, stellten wir fest. Erst als sie zusätzlich orthopädisch behandelt wurden, stellte sich ein dauerhafter Erfolg ein. Ähnlich erging es den Orthopäden, die auch diese Problematik persönlich gut kennen. Unsere Zusammenarbeit funktioniert deshalb unbürokratisch und führt zu guten Ergebnissen bei den behandelten Patienten. Von unserer zahnärztlichen Praxis aus arbeiten wir gewissermaßen unter einem imaginären „Dach“ mit den Orthopäden zusammen. Unsere Patienten werden sowohl im Orthopaedicum als auch in unserer Praxis behandelt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Ein schneller Informationsfluss und keine monatelangen Wartezeiten bis zum nächsten Termin. Das ist wichtig für uns da der Erfolg von der zeitlich parallelen Behandlung abhängt. So greifen Schienentherapie, Physiotherapie und bei Bedarf auch eine Entspannungstherapie, die ebenfalls bei uns angeboten wird, in einem modernen, interdisziplinärem Ansatz sinnvoll ineinander. Ein Konzept, für das wir von unseren Patienten durchweg positive Resonanzen erfahren, so dass sie es nicht nur beibehalten wollen, sondern sogar noch ergänzen möchten, beispielsweise uns psychologische Hilfe gegen den Stress.

CHARAKTER

Zahnpflege bei Kindern

Die richtige Zahnpflege bei Ihrem Kind ab 6 Jahren

Gesunde Zähne sind ein hohes Gut, das wir oft erst dann zu schätzen wissen, wenn es in Gefahr ist. Wenn Zähne durch Karies oder andere Ereignisse zerstört sind, wird uns bewusst, wie sehr wir sie zum Kauen, aber auch zum Sprechen benötigen, und welch großen Einfluss sie nicht zuletzt auch auf unser Aussehen haben.

Das Wechselgebiss
Zwischen dem 6ten und 18ten Lebensjahr ist es besonders wichtig eine fluoridhaltige Zahnpasta zu verwenden. Die Zahnpasta muss einen Fluoridanteil zwischen 1200 ppm und 1500 ppm haben. Der Geschmack sollte mild und ohne süße sei. Das beste Fluorid ist das Aminfluorid.

Die Zahnseide
Mit dem Durchbruch der bleibenden Zähne steigt auch das Kariesrisiko in den Zahnzwischenräumen. Deshalb ist es wichtig nach dem Zähneputzen Zahnseide abends zu verwenden. Die Zahnzwischenräume machen 30% der Zahnfläche aus. Die Zahnseide kann von der Rolle sein oder es können die Einmalzahnseidehalter (Flossette) genommen werden.

Zahnseide muss jeden Abend genommen werden, sonst hat sie keinen Nutzen!

Die Technik: Nimm ein langes Stück Faden und wickle die Enden um Deine Mittelfinger, bis ca. 2 cm Faden übrig bleibt. Die Zeigefinger werden auf das 2 cm lange Stück Zahnseide gelegt. Nun kannst Du die Zahnzwischenräume durch sanftes hin- und herbewegen reinigen. Im Oberkiefer die Daumen auf die Seide legen.

Die Mundspüllösung
Durch das Wechselgebiss und der späteren Zahnspange ist das Kariesrisiko erhöht. Eine gute und sinnvolle Ergänzung ist eine Zahnspülung mit Aminfluorid zur täglichen Anwendung abends (Elmex).

Die Zahnputztechnik mit System

Die Anwendung der KAI Technik erfolgt bis ca. 11 Jahre:

  • die Kaufläche
  • die Außenfläche
  • die Innenfläche

Bei der Reinigung der Außenfläche beißt das Kind mit den oberen Schneidezähnen auf die Schneidekante der unteren Zähne. Dem sogenannten Kopfbiss. Jetzt wird jeder Zahn für 7 Sekunden in kreisenden Bewegungen geputzt. Wichtig dafür ist, dass ein Spiegel in Kinderhöhe angebracht wird, damit ihr Kind die Putztechnik verfolgen kann.

Die Eltern putzen bis zum 9ten Lebensjahr die Zähne des Kindes abends nach!

Die Zahnbürste
Es sollte eine Kinderzahnbürste mit dickem Griff und kleinem Kopf verwendet werden. Gut geeignet sind die Kinderzahnbürsten von Elmex. Diese sind in der Apotheke erhältlich. Es kann auch gerne eine elektrische Kinderzahnbürste verwendet werden. Am besten ist jedoch, die Zähne morgens manuell und abends elektrisch zu putzen.

Die Anwendung der Bass Technik erfolgt ab ca. 11 Jahren:

  • die Außenfläche
  • die Innenflächen
  • die Kauflächen

Dabei die Zahnbürste im 45 ° Winkel zum Zahn drehen, leicht rütteln und auswischen. Merksatz: von rot nach weiß – vom Zahnfleisch zum Zahn hin putzen. Jeden Zahn für 7 Sekunden putzen.

Die Zahnbürste
Bitte eine Zahnbürste mit einem kleinen Kopf verwenden. Gut geeignet ist die Zahnbürste Elmex 29 oder Elmex Junior. Beide Bürsten sind in der Apotheke erhältlich. Bitte alle 4 Wochen eine neue Zahnbürste verwenden. Es kann aber auch gerne mit einer elektrischen Bürste für Erwachsene geputzt werden. Es ist aber darauf zu achten, dass der Bürstenkopf extra Soft ist. Auch hier ist zu empfehlen: morgens mit der Handzahnbürste und abends elektrisch zu putzen.

Das Elmex Gelee

Mit dem Durchbruch der 6 Jahr Molaren, der ersten großen Backenzähne, ist es ratsam, einmal in der Woche ein hochkonzentriertes Fluoridpräparat, das Elmex Gelee, zu verwenden. Dieses trägt zur Widerstandsfähigkeit des Schmelzes bei. Es wird nach dem Zähneputzen abends mit dem Finger, einem Wattestäbchen oder mit der Zahnbürste auf die Zähne aufgetragen. Zusätzlich kann mit der Zahnseide das Gel in die Zahnzwischenräume gebracht werden. Es darf nicht eingebürstet werden. Das Gel darf deshalb nicht eingebürstet werden, weil der pH Wert 4,8 beträgt, deutlich unter dem neutralen Wert 7. Durch das Bürsten würde sonst der Schmelz beschädigt werden.
Nach 2–3 Minuten Einwirkzeit kurz den Mund ausspülen oder ausspucken. Das Gel gibt es bis zum 18ten Lebensjahr auf Rezept.

Bei einer regelmäßigen Anwendung ist eine Karieshemmung von 30–50% zu erreichen

Kinderzahncremes

Da kleine Kinder beim Putzen über lange Zeit mehr Zahncreme verschlucken als sie ausspucken, ist es besonders wichtig, dass diese Erzeugnisse frei von bedenklichen Inhaltsstoffen sind. Aktuell haben keine Kinderzahncremes kritische Grenzwerte Die Grenzwerte sind vom Bundesgesundheitsamt festgelegt worden und können unter www.bvl.bund.de eingesehen werden.

Vitamine und ihre Funktionen

Vitamine und ihre Funktion im Mundbereich

Vitamin Tagesbedarf in mg (ca.) bei Erwachsenen Vitaminfunktion für z. B.: Lebensmittelvorkommen z. B.:
E 12 mg

für gesundes Blut, für die Blutgerinnung, gegen Entzündungen

in pflanzlichen Ölen, in Blattgemüse, in Vollkornprodukten
D 5 ug für das Zahnwachstum, für die Zahnhärtung im Fisch, in Milchprodukten, in Vollkornprodukten, Eigenproduktion durch Sonnenstrahlen
K 2 mg für die Knochenbildung, für die Blutgerinnung, für die Wundheilung in Blattgemüse, Salat, in Milch, Joghurt, im Fleisch
A 1 mg für die Knochen, Zähne, für die Schleimhaut in Milchfette, im Fisch, in grünem/gelbem/rotem Gemüse, Melonen
C 100 mg beugt Entzündungen des Zahnhalteapparates vor, stärkt das Bindegewebe in Zitrusfrüchten (Kiwi, Orange), in Kohlgemüse, Krautgemüse, in Paprika, Kartoffeln
B 1,8 mg fördert das Wachstum und den Erneuerungsprozess der Mundschleimhaut in gelbem Gemüse, in gelbem Obst, in Karotten, in Fleisch, in Erbsen, in Leber
Calzium 1000 mg fördern die Knochenbildung, für die Muskeln
Hinweis: eine Calziumzufuhr ist mehrmals über den Tag verteilt notwendig!
in Grünkohl, in Kuhmilch, in Käse, in Quark

Lebensmittelbeispiele

Vitamin C
Empfehlung: 100 mg/Tag. Um diese Zufuhr zu erreichen, sind folgende Mengen des betreffenden Lebensmittels notwendig:

Lebensmittel Menge
Erdbeere frisch 154 g
Kiwi frisch 141 g
Orange frisch 200 g
Broccoli frisch gegart 164 g
Kohlrabi frisch 156 g
Gemüsepaprika rot frisch 71 g

Vitamin E
Empfehlung: 12 mg. Um diese Zufuhr zu erreichen, sind folgende Mengen des betreffenden Lebensmittels notwendig:

Lebensmittel Menge
Himbeere frisch 1.316 g
Wirsingkohl frisch gegart 473 g
Schwarzwurzel Konserve 185 g
Haselnuss frisch 46 g
Mandel süß frisch 46 g
Sojawurst Konserve 318 g
Weizenkeimöl 7 g
Sonnenblumenöl 19 g

Vitamin A
Empfehlung: 800 µg/Tag. Um diese Zufuhr zu erreichen, sind folgende Mengen des betreffenden Lebensmittels notwendig:

Lebensmittel Menge
Camembert 221 g
Schwein Leber gegart 4 g

Um diese Empfehlungen mit carotinoidreichen Lebensmitteln zu decken, sind folgende Mengen der betreffenden Lebensmittel erforderlich:

Lebensmittel Menge
Aprikose frisch 268 g
Spinat tiefgefroren gegart 92 g
Grünkohl frisch gegart 117 g
Mohrrübe frisch 51 g
Möhrensalat gegart mit Öl 72 g

Calcium
Empfehlung: 1.000 mg/Tag. Calzium muss auf den Tag verteilt mehrmals zu sich genommen werden. Besonders wichtig ist abends eine größere Menge, damit ein Depot für die Nacht erreicht wird. Um diese Zufuhr zu erreichen sind folgende Mengen des betreffenden Lebensmittels notwendig:

Lebensmittel Menge
Grünkohl frisch gegart 565 g
Kuhmilch teilentrahmt 820 g
Parmesan 83 g
Edamer 125 g
Quark Magerstufe 833 g

Magnesium
Empfehlung: 310 mg/Tag. Um diese Zufuhr zu erreichen, sind folgende Mengen des betreffenden Lebensmittels notwendig:

Lebensmittel Menge
Vollkornbrot 554 g
Haferflocken 223 g
Hirsekorn geschält 182 g
Blattspinat frisch 534 g
Kohlrabi frisch 721 g
Portulak frisch 205 g
Sonnenlumenkerne frisch 78 g
Hülsenfrüchte reif 267 g

Ballaststoffe
Empfehlung: 30 g/Tag. Um diese Zufuhr zu erreichen, sind folgende Mengen des betreffenden Lebensmittels notwendig:

Lebensmittel Menge
Vollkornbrot 346 g
Weizen Vollkorn 291 g
Vollkornkeks 353 g
Vollkornteigwaren ohne Ei 261 g
Aprikose getrocknet 267 g
Mohrrübe frisch 826 g
Erbsen grün frisch gegart 567 g

Eisen
Empfehlung: 15 mg/Tag. Um diese Zufuhr zu erreichen, sind folgende Mengen des betreffenden Lebensmittels notwendig:

Lebensmittel Menge
Vollkornbrot 564 g
Haferflocken 326 g
Spinat tiefgefroren gegart 417 g
Schwarzwurzel frisch 455 g
Hülsenfrüchte reif 299 g
Rindfleisch frisch gegart 490 g
Zuckeraustauschstoffe Xylitol, Isomalt, Sorbit

Die häufigsten Zuckeraustauschstoffe für die Mundgesundheit sind: Isomalt, Xylitol (Xylit) und Sorbit.

Woraus werden die Zuckeraustauschstoffe gewonnen?

  • Xylit wird hauptsächlich aus Birkenholz gewonnen. Außerdem noch aus einigen Früchten, Gemüse und Pilzen
  • Isomalt wird aus Haushaltszucker gewonnen
  • Sorbit wird aus Äpfel und Birnen gewonnen

Die Zuckeraustauschstoffe sind keine Süßstoffe, wie man sie kennt. Sie werden aus Früchten und Gemüse gewonnen. Seit Jahrzehnten wird Sorbit in Süßigkeiten für Dia-betiker verwendet.
Für die Mundgesundheit wird Isomalt und Xylitol eingesetzt. Diese Stoffe findet man in Zahnpasta, Mundwasser und Kaugummi. Außerdem in den Produkten mit dem Zahnmännchen in einigen Süßigkeiten.

Im Gegensatz zum Zucker können die Plaquebakterien aus Zuckeraustauschstoffen keine Säure bilden, die den Zahn demineralisieren. Zuckeraustauschstoffe sind gesundheitlich unbedenklich.

Das Xylitol (Xylit)

Das Xylitol (Xylit) wird hauptsächlich aus Birkenholz gewonnen. Außerdem noch aus einigen Früchten, Gemüse und Pilzen. Xylitol verhindert die Vermehrung der Bakterien. Außerdem macht der Stoff es Kariesbakterien schwerer, sich als Plaque an den Zähnen festzuheften. Xylitol ist der natürliche Karieskiller.

Die Lutschbonbons und Kaugummis mit dem Austauschstoff können als nicht kariogen bezeichnet werden, da durch das Kauen der Speichelfluss angeregt, die Säure im Mund verdünnt und ausgespült wird. Außerdem wird der Speichelfluss um das 3–5 fache gesteigert, so dass die Abwehrkräfte aktiviert werden.

Das Kaugummi mit dem Zuckeraustauschstoff Xylitol. Dieses Kaugummi hat eine starke karieshemmende Wirkung. Bei regelmäßigem Konsum lässt sich die Anzahl der Kariesbakterien im Mund verringern. Werden 3 Xylit Kaugummis am Tag für je 10 min gekaut, wird das Kariesrisiko um bis zu 90% reduziert. Zudem kann Kaugummi-kauen Stress reduzieren und die Konzentrationsfähigkeit steigern. Es erfolgt eine erhöhte Blutzufuhr zum Gehirn.

Das Bonbon. Mittlerweile gibt es auch Lutschbonbons ohne Zucker mit Xylitol. Das Bonbon Smint mit Zitronengeschmack oder Menthol (Edeka) oder Drops mit Menthol von Wrigley’s.

Die Zahnpasta. Außerdem ist Xylitol in der Zahnpasta Aminomed oder Perls & Dents enthalten. Beide Zahnpasten wirken bakterienhemmend. Die Zahnpasten sind in der Apotheke erhältlich. Preisvergleiche sind ratsam.